Erfahrungsbericht Verwaltungsfachangestellte - Kreisstelle Steinfurt

Nach meinem Abschluss an der Realschule entschloss ich mich für die Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung, um dort mein Fach-Abitur zu absolvieren. Bei dieser Schulform sind Theorie und Praxis schon eng mit einander verbunden. So wurde in der Unterstufe ein einjähriges Praktikum verlangt, bei dem ich zwei Tage in einem Betrieb und drei Tage in der Schule verbringen sollte. Dieses Praktikum durfte ich bei der Kreisstelle Steinfurt der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen machen. Während diesem Praktikum wurde mir klar, dass ich nach meinem Fach-Abitur eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Landwirtschaftskammer NRW machen möchte. Die Arbeit dort hat mir sehr viel Spaß gemacht und die Bezüge zur Landwirtschaft beinhalteten genau meine Interessen.

Und so habe ich mich noch während meines Praktikums bei der Landwirtschaftskammer NRW für die Kreisstelle Steinfurt beworben. Zunächst bekam ich dann ein Schreiben, in dem es hieß, der erste Schritt der Bewerbung verlief erfolgreich. Im dem Zuge bekam ich auch eine Einladung zu einem Einstellungstest. Diesen konnte ich online von zu Hause aus durchführen. Auch dieser Schritt musste erfolgreich gewesen sein, denn später bekam ich eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dann war er da. Der Tag des Vorstellungsgespräches. Zuerst musste ich einen kleinen Sachverhalt mithilfe eines Gesetzes lösen, dann begann das Gespräch. Noch am gleichen Tag wurde es wahr, ich habe den Ausbildungsplatz bekommen.

Mein Praktikum war zwar zu Ende, doch im Hinblick auf meine Ausbildung wurde ich schon im Winter zur Weihnachtsfeier eingeladen und durfte im Sommer noch vor Beginn der Ausbildung an der Betriebsfahrt der Kreisstelle nach Hamburg teilnehmen.

Dann war es soweit. Mein erster Arbeitstag als Auszubildende am 01.08. begann. Die Kollegen und einige Aufgaben waren mir bereits vertraut, so konnte ich direkt durchstarten.

Anfang September hatten wir unseren Auszubildendentag am Standort in Münster-Wolbeck. Dort waren alle neuen Azubis eingeladen. So wurden wir eine große und gemischte Runde. Zuerst wurden wir begrüßt und uns wurde der Aufbau und die Aufgaben der Landwirtschaftskammer näher erklärt. Später haben wir ein Speed-Dating veranstaltet, bei dem jeder jeden kennen lernen durfte und man vieles über die zahlreichen anderen Ausbildungsberufe erfahren konnte.

In meinem ersten Ausbildungsabschnitt bin ich im Arbeitsbereich 2, im Servicebüro der Unternehmensberatung eingesetzt. Hier fallen die verschiedensten Aufgaben an, wie zum Beispiel Einladungen für Veranstaltungen verschicken, diese Veranstaltungen mit vorbereiten, Anmeldelisten pflegen, den Fax-Infodienst verwalten und vieles, vieles mehr.

Nach kurzer Zeit begann auch schließlich der dienstbegleitende Unterricht am Studieninstitut. Hier stehen einmal wöchentlich Fächer wie Kommunales Finanzmanagement, Personalrecht, Kommunales Verfassungsrecht und Verwaltungsorganisation auf dem Stundenplan. Außerdem wird uns der Umgang mit Gesetzen nähergebracht, also wie sie zu verstehen und anzuwenden sind.

Nun ist auch schon ein halbes Jahr meiner Ausbildung vorbei. Aktuell bin ich für zwei Wochen in Münster in der Zentrale beschäftigt. Hier bekomme ich einen Einblick in den Fachbereich 11 – Besoldung. Mir wurde erklärt wie die Entgeltabrechnung aufgebaut ist und ich bekomme mit, wie viel Arbeit überhaupt dahintersteckt, dass jeder Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer jeden Monat sein passendes Gehalt bekommt und wie viele Datensätze gepflegt werden müssen.

Als nächstes beginnt dann im März der erste Berufsschulblock am Hansa-Berufskolleg in Münster. Insgesamt hat man drei Berufsschulblöcke, die jeweils drei Monate gehen. Während der Blockunterrichtszeit findet kein Unterricht im Studieninstitut und auch kein Einsatz in der Praxis statt.

Nach dem Blockunterricht geht es wieder zurück an die Kreisstelle bis dann im September das Kommunalpraktikum ansteht. Dieses werde ich bei einer Stadtverwaltung absolvieren. Dort werde ich hauptsächlich den Bereich der Finanzen durchlaufen. Ziel des Kommunalpraktikums soll sein, praxisbezogene Einblicke in die Fachbereiche, wie zum Beispiel das Finanzamt und das Ordnungsamt zubekommen, da diese bei der Landwirtschaftskammer nicht abgedeckt werden können, die aber später in der Zwischen- und Abschlussprüfung Thema sein könnten.

Anschließend an dem Kommunalpraktikum beginnt direkt der zweite Berufsschulblock. Dort werde ich dann wohl viel lernen müssen, denn im Frühjahr steht ja schon die Zwischenprüfung auf dem Plan.

Im weiteren Verlauf meiner Ausbildung werde ich dann passend zur Mithilfezeit (den Landwirten wird Hilfestellung beim Ausfüllen der verschiedenen Anträge auf Agrarförderung angeboten) in der Kreisstelle sein und das Verfahren kennenlernen. Später geht es dann in den dritten und letzten Blockunterricht.

Aktuell kann ich sagen, dass die Ausbildung bei der Landwirtschaftskammer sehr vielfältig und spannend ist. Ich bin sehr neugierig darauf was die Ausbildung noch für mich bereit hält und ich bin mir sicher, dass ich noch einiges lernen werde.

Sabrina Büchter, Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten