Begegnung auf Augenhöhe: Fachschüler tauschen sich mit jungen Journalisten aus

Jounalisten in WolbeckBild vergrößern
Studierende der Fachschule Münster-Wolbeck stehen jungen Journalisten Rede und Antwort


Jounalisten in WolbeckBild vergrößern
Im Anschluss an das Gespräch wurde noch ein Blick in die Schulklassen geworfen


Im Rahmen eines Projektes, bei dem Schülerinnen und Schülern der Deutschen Journalistenschule in München die Möglichkeit geboten wird, die Landwirtschaft unmittelbar kennenzulernen, besuchte am Dienstag, 25. August eine Gruppe die Fachschule Münster-Wolbeck, um sich mit Studierenden auszutauschen. Mit dem Ziel, auf längere Sicht eine objektivere Berichterstattung über Landwirtschaft und landwirtschaftliche Themen zu erreichen, hatte der Landwirtschaftsverlag diesen Austausch arrangiert.

So informierten sich zwei junge Journalistinnen und ein angehender Journalist in einem sehr offenen und intensiven Gespräch mit vier Studierenden der Fachschule über Themen, Herausforderungen und Chancen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum. Dabei bestand ihre Aufgabe darin, eine Multimedia-Reportage zu fertigen. Es wurden Gesprächsmitschnitte gemacht, Videosequenzen aufgenommen, Fotos geschossen und Einzelinterviews durchgeführt. Fairerweise wurde dabei nur das von den Gesprächspartnern autorisierte Material verwendet, so dass die anfängliche Sorge, durch hinterlistige Fragestellung oder ungeschickte Wortwahl in Schwierigkeiten zu geraten, zerstreut werden konnte.

Wegen der Kurzfristigkeit - Anfrage und Zusage war kurz zuvor noch in den Ferien erfolgt - konnten sich die Studierenden nicht intensiv auf diesen Termin vorbereiten. Dennoch schlugen sie sich mit Bravour! Zum einen wurde den Journalistenschülern ihre Liebe zum landwirtschaftlichen Beruf, die Berufswahlentscheidung und der berufliche Werdegang verdeutlicht. Zum anderen wurden auch die Schwierigkeiten nicht unter den Tisch gekehrt, mit denen sich die moderne Landwirtschaft heute auseinandersetzen muss: niedrige Produktpreise, zunehmender Dokumentations- und Verwaltungsaufwand, sinkendes Verständnis der breiten Bevölkerung für landwirtschaftliche Notwendigkeiten, veraltete Vorstellungen vom „guten alten Bauernhof“ und den wirtschaftenden Menschen, zunehmend kritische Sicht auf moderne Tierhaltungsverfahren. Selbstbewusst appellierten die Studierenden an die Journalisten, fair und unvoreingenommen über landwirtschaftliche Themen zu berichten.

Im Anschluss an das Gespräch wurde noch ein Blick in die Schulklassen und ins Lehrerzimmer geworfen, bevor der informative und für alle Beteiligten bereichernde Tag mit der Besichtigung einer modernen Milchviehhaltung abgerundet wurde.

Autor: Dr. Ulrich Reul