Qualitätshonig aus Westfalen

Honigbewertung in Münster-WolbeckBild vergrößern
Honigbewertung

Der heimische Honig weist auch in diesem Jahr eine hervorragende Qualität auf. Mehr als 30 anerkannte Honigprüfer des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker, Bienenexperten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und viele ehrenamtliche Helfer analysierten, prüften und kosteten am vergangenen Wochenende im Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer in Münster-Wolbeck 1 014 Honiglose mit je drei Pfundgläsern. Mit dieser starken Beteiligung ist die Honigbewertung in Westfalen-Lippe die größte in ganz Deutschland. Dabei haben die Gutachter knapp 1,5 Tonnen Honig bewegt. Das Imkerglas mit Honig wiegt 741 Gramm. Das sind etwa 2 254 Kilogramm, die durch die 60 Hände der Prüfer gingen.

Für die hervorragende Qualität des westfälischen Honigs spricht die hohe Zahl an Goldmedaillen, die vergeben wurden. Mehr als ein Drittel der Honige aus Westfalen-Lippe erreichten am vergangenen Wochenende in Münster Spitzenwerte: Insgesamt 415 (41 Prozent) wurden mit Goldenen, 254 (25 Prozent) mit Silbernen und 72 (7 Prozent) mit Bronzenen Medaillen bewertet. Qualitätshonig im Imker-Honigglas, dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes, darf nur 18 Prozent Wasser enthalten. Im Durchschnitt lag der Wassergehalt bei 16,5 Prozent. Ein niedriger Wassergehalt garantiert eine lange Haltbarkeit des Produktes und gibt Aufschluss darüber, ob der Honig lange genug in den Bienenvölkern reifte. Mit der Honigbewertung sollen vor allem die hohe Qualität regionaler Honige gesichert sowie die Imker geschult und informiert werden. Neuimker dürfen erst nach einem Sachkundenachweis das Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes nutzen.

Weitere chemische Analysen werden in den nächsten Wochen durchgeführt. So gibt die Bestimmung des Enzyms Invertase Aufschluss über die Reife und die Naturbelassenheit des Produktes. Lagerschäden oder eine unsachgemäße Erwärmung führen zur Zerstörung des hitzeempfindlichen Enzyms. Über die strengen Anforderungen des Deutschen Imkerbundes hinaus werden die Honige auf Rückstände untersucht. Neben Varroaziden, die durch die Behandlung der Bienenvölker gegen die parasitische Milbe Varroa in den Honig gelangen können, bestimmen die Analytiker auch Rückstände aus dem Pflanzenschutz. Nur Honige, die frei von Rückständen sind, können am 22. Oktober 2017 auf dem Honigmarkt in Bad Salzuflen im Kreis Lippe prämiert werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 07.09.2017