Drei von vier Pferdeweiden zeigen Mängel in der Kalkversorgung

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Nur 25 Prozent aller Pferdeweiden sind optimal mit Kalk versorgt. Dies zeigt unsere Auswertung von knapp 10.000 Bodenanalysen von Pferdeweiden. In der Folge werden Pflanzennährstoffe für die Weidegräser schlechter verfügbar und die Bodengare beeinträchtigt. Ermittelt wird die Kalkversorgung über die Bestimmung des pH-Wertes im Boden. Die Zielwerte sind dabei von der Bodenart abhängig. Sie liegen beispielsweise bei Sandböden zwischen 4,8 und 5,2 und bei Lehmböden zwischen 5,7 und 6,1. Nur eine optimale Kalkversorgung führt zu optimalem Gräserwachstum und einem ausgewogenen Mineralstoffgehalt im Futter.

Eine mangelhafte Versorgung zeigt sich unserer Auswertung nach auch bei Kalium. Nur die Hälfte aller Pferdeweiden ist mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff optimal versorgt. Ist Kalium im Mangel führt dies zu einer verminderten Standfestigkeit und Frostresistenz des Weidegrases. Mangelsymptome sind braune bis rotbraune Flecken und absterbende Triebspitzen. In der Pferdephysiologie unterstützt Kalium die Aktivität vieler Enzyme und regelt den osmotischen Druck in den Körperzellen.

Für eine optimale Versorgung sollte der Kaliumgehalt auf leichten Böden zwischen 6 und 12 mg, auf mittleren Böden zwischen 10 und 18 mg und auf schweren Böden zwischen 14 und 24 mg je 100 g Boden liegen. Bei der Kaliumdüngung ist zu beachten, dass bei hohem Kaliumangebot im Boden die Magnesiumaufnahme gehemmt wird und ein Magnesiummangel entstehen kann. Das optimale Kalium-Magnesium-Verhältnis liegt bei 3 zu 1.

Die LUFA NRW untersucht seit 20 Jahren Bodenproben von Pferdeweiden und erstellt speziell darauf abgestimmte Düngeempfehlungen mit konkreten Vorschlägen zu Düngemitteln und Düngermengen. Dabei wird der erwünschte Ertrag (niedrig, mittel, Mähweide) berücksichtigt. Beachten Sie auch unsere allgemeinen Düngeempfehlungen und unsere Tipps zur Pflege von Pferdeweide.