Biologie und Schadwirkung des Maiswurzelbohrers

Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)Bild vergrößern
Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

Die Käfer des Maiswurzelbohrers sind 4-7 mm groß, die Grundfarbe ist grünlich-gelblich, der Kopf ist schwarz. Charakteristisch sind die Deckflügelzeichnungen. Sie variieren von 3 dunklen Längsstreifen bis hin zu nahezu verschmolzenen Streifen, aber immer ist ein hellgelber Flügelrand vorhanden. Die von den Weibchen abgelegten Eier sind nur 0,3-0,5 mm groß und gelblich-weiß. Die daraus erwachsenen Larven sind ebenfalls weißlich, Kopf und Hinterleibende sind bräunlich. Der Körper ist lang gestreckt und trägt 3 Brustbeinpaare. Die Larvenentwicklung wird in drei Stadien unterteilt, wobei die jungen L1- Larven nur 3 mm, die ausgewachsenen L3 - Larven 18 mm messen.

Mit dem Auftreten erster Käfer ist ab etwa Ende Juli bis Anfang August zu rechnen. Zunächst vollführen die Käfer einen ca. 10 tägigen Reifungsfraß an jungen Maisblättern oder auch an den Narbenfäden der Kolben. Starkes Befressen der „Seide“ hat eine verminderte Befruchtung mit entsprechenden Fehlstellen beim Kornansatz am Kolben zur Folge. Nach Abschluss des Reifungsfraßes beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Diese erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen, also bis etwa Mitte September. Je Weibchen werden dabei zwischen 500 und 1000 Eier, meist in den oberen Schichten der Bodenkrume abgelegt. Diese flach abgelegten Eier können entsprechend leicht über an Maschinen anhaftende Erde weiter verbreitet werden.

Die Eier selbst sind relativ widerstandsfähig, so haben Art der Bodenbearbeitung oder auch stärke Fröste nach derzeitiger Erkenntnis keinen wesentlichen Einfluss auf deren Überlebensrate. Da die Käfer nach der Eiablage bzw. über Winter absterben, sind die Eier auch das ausschließliche Überwinterungsstadium. Im Folgejahr schlüpfen die Larven fast vollständig. Nur ein sehr geringer Teil der Eier (0,2 %) durchläuft eine zweijährige Ruhephase. Finden geschlüpfte Larven keine Futtergrundlage, das heißt keine Maiswurzeln vor, gehen sie ein. Der Verzicht auf den Anbau von Mais nach Mais stellt somit die effektivste Bekämpfungsmöglichkeit dar.

Allerdings muss beachtet werden, dass die Käfer einen geringen Teil ihrer Eier auch in Nachbarschlägen in fremden Kulturen ablegen. In den USA ist das häufig Soja, bei uns wohl am wahrscheinlichsten Getreide. Aus diesem Grund ist es sinnvoll bei Erstauftreten in der Befallzone grundsätzlich auf den Anbau von Mais zu verzichten. Der Beginn des Larvenschlupfes startet je nach Temperatur ab Ende Mai bis Anfang Juni. Der zeitliche Abstand zwischen Saat des Maises und dem Auftreten erster Larven beträgt also zwischen 4 und 6 Wochen. Aufgrund dieses langen Zeitraumes ist durch den Einsatz insektizider Beizen oder auch insektizider Bodengranulate nur eine Befallsreduktion, jedoch keine vollständig Bekämpfung der Larven möglich. Die heranwachsenden Larven stellen das schädlichste Stadium im Zyklus des Maiswurzelbohrers dar. Durch ihre Saug- und Fraßtätigkeit an den Maiswurzeln kommt es zu verminderter Nährstoff- und Wasseraufnahme. Auch die Standfestigkeit kann bei Starkbefall deutlich beeinträchtigt sein. Je nach Befallsgrad sind Ertragsausfälle zwischen 15% und 30 %, im Extremfall auch von 80 % möglich.

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