Raumplanung und Agrarstruktur

Unter Raumplanung versteht man die formellen Planungen, die die zukünftige räumliche Nutzung eines Planungsgebietes festlegen. Die Ebenen der Raumplanung in Nordrhein-Westfalen sind:

  • der Landesentwicklungsplan
  • die Regionalpläne der Regierungsbezirke (und in Zukunft des Gebietes des Regionalverbandes Ruhr)
  • die Flächennutzungspläne und Bebauungspläne als Instrumente der Kommunalen Bauleitplanung

Die planerischen Festlegungen auf diesen Ebenen können sich erheblich auf die Entwicklung der Agrarstruktur des jeweiligen Raumes auswirken. So führt zum Beispiel die Ausweisung von Baugebieten im Bereich von bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen zu einer Verknappung der Produktionsflächen und damit häufig zu einem Anstieg der Kauf- und Pachtpreise bei landwirtschaftlichen Flächen im regionalen Umfeld der Baugebiete.

Eine gesunde Agrarstruktur zeichnet sich unter anderem durch die Vielfalt der in einem Raum wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe und eine ausreichende Flächenausstattung dieser Betriebe aus. Eine durch die Raumplanung festgelegte Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für andere Nutzungen kann über die Flächenverknappung und eine damit verbundene Erhöhung der Kauf- und Pachtpreise zur Schwächung der Agrarstruktur führen: können Betriebe die erhöhten Kauf- und Pachtpreise nicht mehr aufbringen, so können Sie zur Aufgabe der landwirtschaftlichen Produktion gezwungen sein.


Siedlung mit Feldern

Landfraß und die Folgen

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in NRW hat allein in den letzten 25 Jahren um 170 000 ha abgenommen. Im gleichen Zeitraum haben die Siedlungs- und Verkehrsflächen um fast 130 000 ha zugenommen. Eine neue Broschüre zeigt die Folgen des fortschreitenden Landfraßes für Landwirtschaft, Gesellschaft und Umwelt auf.


Bördelandschaft in der Köln-Aachener Bucht

Fachbeiträge

Die Landwirtschaftskammer NRW verfasst Landwirtschaftliche Fachbeiträge zu neu aufzustellenden Regionalplänen und Flächennutzungsplänen. Über diese Fachbeiträge transportiert die Landwirtschaftskammer NRW landwirtschaftliche und agrarstrukturelle Belange in die auf den Ebenen der Regionalplanung und der Bauleitplanung zuständigen Behörden und vermittelt den politischen Entscheidungsträgern die Bedeutung der Landwirtschaft auch für Bereiche wie den Klimaschutz, die Naherholung und die regionale Versorgung.


Straßenbau

Stellungnahmen zu Planungen im ländlichen Raum

Während Landwirtschaftliche Fachbeiträge agrarstrukturelle Belange für ein größeres Gebiet und einer mehrjährigen zeitlichen Perspektive formulieren, enthalten Stellungnahmen landwirtschaftlich-agrarstrukturelle Positionen zu einzelnen Vorhaben oder Planungen.


Karte zum Thema Bodenordnung

Bodenordnung

Eine besondere Bedeutung kommt der Bodenordnung zu. Sowohl bei überörtlichen als auch bei kommunalen Planungen, insbesondere der Bauleitplanung, werden konkurrierende Interessen und Belange im Hinblick auf die Bodennutzung gegen einander abgewogen und entstehende Konflikte planerisch bewältigt.


Bagger im Braunkohletagebau

Braunkohleplanung, Rekultivierung

Der tatsächliche Abbau von Braunkohle erfordert eine Vielzahl von Vorbereitungen und Entscheidungen. Die erste Stufe ist die Erstellung und Genehmigung eines Braunkohlenplanes. Für die Aufstellung eines Braunkohlenplanes ist in NRW ein hierfür geschaffenes Gremium, der Braunkohlenausschuss, zuständig.


Kompensationsmaßnahmen an der Kervenheimer Mühlenfleuth

Kompensationsmaßnahmen

Bei Planungen, mit denen Beeinträchtigungen der Natur und der Landschaft verbunden sind, können Kompensationsmaßnahmen notwendig werden. Man unterscheidet dabei die Ausgleichsmaßnahmen von den Ersatzmaßnahmen.


Ansprechpartner

Die Arbeiten wurden teilweise finanziert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Landesinitiative des Landes NRW.