Miscanthus

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Miscanthusernte

Miscanthus ist ein ausdauerndes Süßgras. Für die landwirtschaftliche Nutzung hat in Deutschland die Hybride Miscanthus x giganteus die größte wirtschaftliche Bedeutung. Die auch als Riesenchinaschilf oder Elefantengras bezeichnete C4-Pflanze wird bis zu 4 m hoch und hat einen sehr leistungsfähigen CO2-Stoffwechsel. Eine Anlage kann bis zu 20 Jahren genutzt werden. Zur Ernte im Februar bis März können ab dem dritten Jahr je nach Standort zwischen 15 bis 25 t TM je ha erreicht werden. Dieser Erntetermin liegt in der Regel zum Ende der üblichen Heizungsperiode, sodass das Erntegut eingelagert werden muss. Genutzt wird Miscanthus durch die Ernte der oberirdischen abgestorbenen Anteile nach Abschluss der Vegetationsperiode mit 80 % Trockensubstanzgehalt.

Miscanthus wird derzeit in Form von Häckselgut vorwiegend als Brennstoff genutzt. Durch Pelletierung des Häckselgutes wird die Lagerung, Transportwürdigkeit, Verbrennung sowie der gesamte Umgang mit dem Material verbessert. Dazu werden derzeit auch die Möglichkeiten beim Einsatz von Miscanthus-Mischpellets in Kleinfeuerungsanlagen untersucht. Bei einer thermischen Verwertung ist zu klären, ob die entsprechende Feuerungsanlage für den Betrieb von Miscanthus freigegeben ist. Zusätzlich hat auch die Entwicklung von Baustoffen auf Miscanthusbasis in den letzten Jahren interessante Produkte hervorgebracht.

Die Flächenentwicklung von Miscanthus in Nordrhein-Westfalen erfolgte stetig. Während in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2005 nur rund 30 ha angebaut wurden, waren es 2011 schon um die 385 ha, vornehmlich im Norden Westfalens.

Aktuelle Untersuchungen zu verschiedenen Herkünften zum Anbau und zu Verwertungsmöglichkeiten von Miscanthus werden vom Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn durchgeführt.

Bei der Wirtschaftlichkeit des Miscanthusanbaues ist zwischen der Eigenverwertung und dem Verkauf als Brennstoff zu differenzieren. Wenn der Verkauf im Vordergrund steht, sollten die Absatzmöglichkeiten unbedingt vorher überprüft werden.

Brennstoffkosten

Nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen schwanken die spezifischen Brennstoffkosten zwischen 2,78 Cent/kWh und 4,68 Cent/kWh beim Zukauf von Miscanthus. Allerdings sind diese Kosten zusammen mit den Investitionskosten für die Lagerung und die Heizungsanlage zu sehen.

Ein wirtschaftlicher Anbau von Miscanthus ist auf ertragreichen landwirtschaftlichen Flächen bei hohen Nutzungskosten alternativer landwirtschaftlicher Kulturen derzeit in der Regel kaum möglich. Daher ist genau zu prüfen, auf welchen Standorten dieses Süßgras angebaut werden kann.

Zur Einordnung der Wirtschaftlichkeit von schnellwachsenden Gehölzen und auch von Miscanthus können die Anlage- und Folgekosten in Abhängigkeit von Schlaggröße, Ertragsniveau und Anbausystem mit dem KTBL-Kostenrechner Energiepflanzen http://daten.ktbl.de/energy/ ermittelt werden.