13. Fleischrinder-Auktion im LZ Haus Düsse

Fleischrinderauktion 2012
Neben hervorragenden Limousin-, Charolais-, Blonde dAquitaine- und Angus-Bullen überzeugte auch die Qualität der Fleckvieh-Bullen auf der Fleischrinder-Auktion Haus Düsse am 07. Januar 2012. Hier der Bulle "Playboy" (Züchter Klaus Homberg)


Fleischrinderauktion 2012

Fleischrinderauktion 2012

"Starke Jungs" - 13. FHB-Auktion Haus Düsse

Knapp 70 verkaufte Deckbullen mit durchschnittlich 2.600 €/Bulle (ohne MWSt.) im Zuschlag sind das beste Ergebnis der Auktion Haus Düsse der letzten Jahre. Zuschauer und interessierte Käufer konnten in einer bis zum Rand gefüllten Auktionsscheune das Schaulaufen von Spitzentieren verschiedener Rassen begutachten.
Dieser Erfolg ist einerseits auf die gute Arbeit der heimischen Fleischrinderzüchter zurückzuführen, andererseits ist hier aber auch die hohe Qualität der stationsgeprüften Bullen zu nennen.
Das Land Nordrhein-Westfalen, in den letzten Jahren die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, hat durch diese Art der Qualitätskontrolle von zukünftigen Herdenbullen in der Mutterkuhhaltung Maßstäbe gesetzt:
Gleiche Fütterungs- und Haltungsbedingungen, exakte und neutrale Erfassung der Leistungsdaten in der Station, d. h. Gewichtsermittlung, Futterverwertung und Rückenmuskelfläche.
Für die Auktionsbullen kommen hohe Selektionskriterien bezüglich des Exterieurs und des Temperaments hinzu. Die Tiere werden freilaufend, "wie gewachsen", angeboten.
Gibt es für die Erfassung der Tiergewichte und Exterieurbewertung bedingt taugliche, alternative Verfahren im Feld, sind hier die Informationen zur Futterwertung und Rückenmuskelfläche alternativlos. Nimmt man die neutrale Haltungsbedingung dazu, sind es aber gerade diese Parameter, die das hohe nationale und zunehmend internationale Interesse an den so selektierten Bullen ausmachen.
Die heimische konventionelle und biologische Mutterkuhhaltung und damit nicht zuletzt der ökologische Naturschutz profitiert hier im hohen Maß. Eine Überprüfung der Konkurrenzfähigkeit von speziell selektierten Linien ist nur so zu realisieren. Hier ist zum Beispiel die Zucht auf genetische Hornlosigkeit zu nennen, nicht zuletzt auch eine Maßnahme im Sinne eines vorbeugenden Tierschutzes.
Der Auktionsverlauf war reibungslos und zügig. Verkaufsquoten bei den einzelnen Rassen sind der Tabelle (Preisspiegel) zu entnehmen. Informationen zu den züchterischen Qualitäten der angebotenen Bullen lagen allen Interessenten bereits am 23.12.2011, durch Einstellung in das Internet des Fleischrinder-Herdbuches Bonn, vor.
Die Rasse Limousin stellt traditionell das stärkste Kontingent, so auch im Jahr 2012. Alle 34 aufgetriebenen Bullen wurden verkauft und zugeschlagen. Der Zuschlagspreis im Mittel liegt knapp unter der 3.000 €-Grenze. Den Höchstpreis dieser sehr beeindruckenden Auktionskollektion erzielte "C.N. Sylox Pp", ein von der Zuchtstätte Cord Niemeier, Lemgo, gezogener, genetisch hornloser Sympa-Sohn. Für 5.100 € erhielt hier die Zuchtstätte Thomas Henningsen aus Huerup in Schleswig-Holstein den Zuschlag. Der Bulle zeigte eine enorme Rassequalität und beeindruckte in der Prüfung mit einer guten Futterverwertung. Ebenfalls die 5.000 €-Grenze erzielte die Katalog-Nr. 21, der von der Limousinzuchtstätte Buchmüller gezogene Crepe-Sohn "Creolo Pp". Das gesamte Prüfergebnis, die Tageszunahmen, die Exterieurbewertung und die Futterverwertung sowie Rückenmuskelfläche, beeindruckte bei diesem Bullen. Der Bulle kommt zukünftig in der Limousinherde des Gestüts Hof Vesterberg, Ennepetal, zum Einsatz.
Das genannte Preisgefüge bei den Limousinbullen auf der Auktion am 07.01.2012 auf Haus Düsse ist das Ergebnis einer Tiergruppe mit einem guten bis sehr guten, homogenen Niveau.
Eine erfreuliche Qualität zeigte auch das Auktionskontingent der 10 Charolaisbullen. Auf alle Bullen wurde zügig geboten und alle Tiere wurden verkauft. Der von der Zuchtstätte Friedel Hörstmeier, Schlangen, gezogene "Mentor P", ein Mars PP-Sohn aus der "Rosa Lexa P" wurde der Besamungsstation Greifenberg für 3.700 € zugeschlagen. Homogenität und gute Futterverwertung bei sehr guten Leistungswerten sind Kennzeichen dieses Bullen. Die Zuchtstätte Peter Ramm, Kirchhundem, hatte mit "Victor" einen Vagabond Ps-Sohn in die Prüfstation eingestellt. Dieser Bulle beendete die Prüfung in einer hervorragenden Art und Weise und entpuppte sich als absolut typvoller und korrekter Charolaisbulle. Der Charolaisbetrieb Tino Schössler aus Schwedt in Berlin-Brandenburg erhielt hier den Zuschlag bei 3.600 €.
Auch die Nachfrage nach Fleckvieh-Deckbullen zeigte sich sehr zügig. Mit 7 aufgetriebenen Tieren wurde ein für diese Rasse noch nie da gewesenes Auktionskontingent beim Fleischrinder-Herdbuch Bonn angeboten. Alle Tiere erhielten einen Zuschlag. Die begehrte Katalog-Nr. 66 sicherte sich die Besamungsstation Greifenberg für 3.300 €. Dieser gerade 12 Monate alte Tongo P-Sohn, "Tell P", wurde von der Zuchtstätte Hartmut Scholl, Erndtebrück, gezogen. Typ, Bemuskelung und Skelett zeigten sich in einer hervorragenden Einheit. Karl Könecke, Bremen, sicherte sich mit den Katalog-Nr. 22 und 64 zwei hervorragende Fleckviehbullen mit viel Typ und Charakter der Zuchtstätten Peter Neuhaus, Altena, und Klaus Homberg, Lindlar, für jeweils 2.500 € im Zuschlag.
Nicht ganz die einheitliche Qualität der Jahre zuvor erreichte in diesem Jahr das Verkaufskontingent der Rasse Blonde d'Aquitaine. Den Spitzenbullen dieser Kategorie kaufte der Mutterkuhhalter Thomas Wiese, Schmallenberg, für 3.000 €. "Rudi", ein Romarin-Sohn der Zuchtstätte Albrecht Dörendahl, Welver. Das Tier zeigte sich in einer hervorragenden Konstitution und beeindruckte mit einem Spitzenprüfergebnis.
Preissieger beim Rasseblock Angus wurde durch Kaufauftrag die Katalog-Nr. 18, der Bulle "Primo Westfalica", der Weidegemeinschaft Kleinenberg für 3.800 €. Die Qualitäten dieses Bullen in Typ, Bemuskelung und Skelett sind hervorragend und konnten überzeugen. Insgesamt wurde mit einem Zuschlagspreis von 2.500 € ein beachtlicher Mittelpreis für diese Rasse auf einer FHB-Auktion erzielt.
Verkaufte Tiere der Rassen Gelbvieh sowie Pinzgauer rundeten den harmonischen und guten Auktionsverlauf an diesem Samstagnachmittag in der Auktionsscheune ab. Ein großer Dank für die gelungene Veranstaltung gilt hier auch dem Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Der Start in das neue Fleischrinderjahr 2012 muss für das FHB als sehr gelungen bewertet werden. Jetzt gilt es den Schwung über das ganze Jahr mitzunehmen und dementsprechend zuversichtlich an die Arbeit zu gehen.

Die nächsten Auktionstätigkeiten des Fleischrinder-Herdbuches Bonn sind die Absetzer-Auktionen am 25. Januar sowie 07. März 2012 in Krefeld. Anlässlich der Fleischrindernacht Hamm am 30. März 2012 werden dann natürlich neben einem attraktiven Schauprogramm auch wieder beste Deckbullen angeboten.

Text: Dr. Josef Dissen, Fotos: Werner Müsch

Preisspiegel 2012

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